Stephanie Kaut, 15.06.2017
„Geschwister und Resilienz“
Zur Fortbildung und zum Austausch unter Eltern lud für den 13. Mai 2017 der Sonderpädagogische Dienst nach Wilhelmsdorf ein. Wie im Vorjahr war Ulrike Hildenbrand als Referentin geladen. Dieses Jahr bot sie einen Workshop für Eltern an: „Geschwister und Resilienz“. Zwei unterschiedliche Themen – und doch haben sie einiges gemeinsam.
Geschwister gesucht
Zu Beginn suchten wir nach Begriffen, die uns zum Wort „Geschwister“ einfallen. Die Spanne reichte von „Streit“, „Konflikte“, „Zusammenhalt“ über „Fürsorge“ bis hin zu „Liebe“. Auch wer nur ein Kind hatte, konnte auf eigene Erfahrungen zurückgreifen. Als Eltern sollten wir darauf achten, dass jedes Kind gleich behandelt wird, egal ob behindert oder nicht – es sollte keines bevorzugt, keines benachteiligt werden.
Was ist Resilienz?
Resilienz bedeutet übersetzt „psychische Widerstandskraft“, d. h. eine Person hat in Krisensituationen innerlich Möglichkeiten und Perspektiven, wie sie damit umgehen kann. Am Ende des Lebens ist sie glücklich mit sich und ihrem Dasein.
In den 50er-Jahren wurde auf Hawaii eine Langzeitstudie gestartet:
Über 32 Jahre hinweg wurden knapp 700 Kinder in ihrer Entwicklung
beobachtet. Es wurde die Frage gestellt, wie sich Kinder trotz widriger
Lebensbedingungen zu selbstständigen und erfolgreichen jungen Menschen
entwickeln können. Die Antworten sind (verkürzt):
Diese Studie ist sozusagen der Beginn der Resilienz-Forschung, darauf bauen viele weitere Studien auf.
Auf der Basis dieses Wissens wurde in Kleingruppen erarbeitet, was wir unseren Kindern wünschen bzw. was ein Mensch braucht, um ein gutes Leben führen zu können. Wir sollten folgende Sätze für unsere Kinder vervollständigen: „Ich bin …“, „Ich habe …“, „Ich kann …“ und „Ich will …“ Die Ergebnisse aus den Kleingruppen wurden in der großen Runde gesammelt und auf einem Plakat festgehalten.
Zum Abschluss der Runde wurden Handouts ausgeteilt, mithilfe derer die besondere Situation einer Familie mit einem behinderten Kind beleuchtet wird – und wie man als Eltern mit dieser Situation umgehen kann.
Viel Spaß beim Kinderprogramm
Auch für die Kinder war etwas geboten. Während die ganz Kleinen sich im Kindergarten austoben durften, waren die Älteren in verschiedenen Gruppen unterwegs: So gab es die Möglichkeit, ein Pferd zu pflegen und zu reiten, einen Gebärdensprach-Schnupperkurs zu besuchen oder auf einer Seilbrücke zu balancieren. Zur letzten Gruppe kamen später noch zwei junge Männer des Gehörlosensportclubs (GSC) Friedrichshafen, um mit den Jungs Fußball zu spielen – was natürlich auf große Begeisterung traf.
Nach drei intensiven Stunden trafen sich alle wieder zum Mittagessen im Speisesaal des Hörsprachzentrums, wo der Koop-Tag einen gemütlichen Ausklang fand.
Stephanie Kaut
Antwort auf: Direkt auf das Thema antworten
Seelauscher e.V. – Verein für Kinder und Jugendliche mit Hörbehinderung
c/o Iris Saddam Lafta
Bürgermeister-Müller-Straße 10
88353 Kißlegg